ALLES BEIM ALTEN ?
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„Frauen werden, im Gegensatz zu Männern, nicht am Höhepunkt ihrer Karriere wahrgenommen. Die Altersforschung beschreibt Frauen zwischen 40 und 60 als unsichtbar. Man kann quasi in ein Geschäft gehen, klauen und wird von niemandem bemerkt. Symptomatisch sind die zwei Seiten der Medaille: die persönliche, kraftvolle: „mitten im Leben“ - und die Nichtreaktion der Gesellschaft darauf“.
(Sol Haring, Wissenschaftlerin, Graz)
"lch stehe beruflich und privat voll im Saft meines Lebens. Aber wäre ich jetzt arbeitslos, würde ich am normalen Arbeitsmarkt als schwer bis nicht mehr vermittelbar gelten. Da gibt es eine große Diskrepanz zwischen der Zuschreibung, die ich bekomme, und meiner Selbstwahrnehmung. Auch viele eigentlich erfolgreiche Schauspielerinnen verlassen um die 45, 50 die Bühne. Nicht zuletzt weil sie, obwohl sie g´standene Künstlerinnen sind, noch immer unter Rechtfertigungszwang stehen, wenn es um Subventionen für Projekte geht - und immer wieder versichern müssen: Ich bin gut, ich kann was" Monika Klengel, Schauspielerin, Regisseurin und Geschäftsführerin des Theaters im Bahnhof Graz. (Quelle: Megaphon, Februar 2013)
Zu einem spannenden Abend rund um das Thema "Verschwinden" luden am 15. November 2013 Grüne Bildungswerkstatt, Grüne 55plus Burgenland und die Frauenberatung Oberwart.
Die eingangs gezeigte, gleichnamige Performance von Monika Klengel, Theater im Bahnhof Graz, inspirierte die Teilnehmerinnen im anschließenden World Cafe zu einer intensiven Diskussion über mögliche "Strategien zur Sichtbarkeit". Die Bandbreite reichte von sehr persönlichen Ansätzen bis hin zu geforderten best practice Maßnahmen im öffentlichen oder halböffentlichen Bereich.
Ilse Gewolf, Künstlerin mit Lebensmittelpunkt im Südburgenland: "Es hat Spaß gemacht, zu sehen, wie von einem bestimmten Alter an die Lust am Aktionismus dem Genuss an einer sanften Weisheit Platz macht, unter dem Motto: Wie schön, ich darf in mir wohnen, von hier aus auf die Welt schauen und mit der Welt reden. Ohne Lärm, ganz ruhig und in meinem eigenen Zeitmaß.
DIE VERSCHWUNDENEN SIND NICHT WEG, SIE SIND BEI SICH! Holt sie dort ab, wenn ihr vom Lärm und vom Tempo genug habt. Heißt: Aktion muss nicht knallen!"
Diskussionsteilnehmerinnen waren u.a. Renate Holpfer und Shobha Hamann (Frauenberatung Oberwart), LAbg. Andrea Gottweis (ÖVP), Gerlinde Grohotolsky (Plattform Bleiberecht Burgenland), Carolin Schöckler (Junge Grüne Burgenland), Irmgard Seidler (Grüne 55plus), Christine Heimhilcher und Dagmar Tutschek (Grüne Bildungswerkstatt), u.v.m.
Moderation: Inge Mitterhöfer-Gneist (Unternehmensberaterin).
Zur Performance:
Die Bereitschaft zu verschwinden ist altersunabhängig weiblich. In VERSCHWINDEN gibt die Schauspielerin diesem Drang nach und versucht auf offener Bühne zu verschwinden. Was sie dafür braucht, ist nicht viel: ein Rollkragenpullover, ein Piccolosekt, Musik aus dem Smartphone ... aber je mehr sie sich bemüht unsichtbar zu werden, desto präsenter wird sie.
Fotostrecke: © Grüne Bildungswerkstatt Burgenland