»Als dreißigjährige junge Frau flog ich zusammen mit meinen zwei kleinen Söhnen das erste Mal nach Afrika, in den Sudan. Eine faszinierende Welt tat sich vor uns auf. Wir trafen auf einen Kontinent, auf dem Menschen leben, die hart um ihr Überleben kämpften, für die Gastfreundschaft das höchste Gut darstellte und die um unser Wohlergehen äußerst besorgt waren. Wohlgemerkt: ohne etwas von uns zu wollen!
Ein Jahr lang fuhren wir durch die Sahara nach Darfur, durch die Urwälder Zaires (Kongo), lernten dort die friedlichen Pygmäen kennen und die strengen Imame in Norden Nigerias.
Einige Jahre später machte ich mich alleine auf den Weg, zuerst nach Tansania in die Serengeti und nach Sansibar, später wollte ich die starken Frauen Westafrikas kennen lernen.
Jetzt, wo große Unruhen den Kontinent erschüttern und viele Menschen nach Europa fliehen, auf ihrem Weg in der Wüste und im Mittelmehr sterben, ausgebeutet und vergewaltigt werden und die Europäer Angst vor der Invasion haben oder auch nur vor der schwarzen Haut eines Afrikaners, musste ich dieses Buch schreiben. Es war mir ein Bedürfnis, zu zeigen, was wir in den verschiedenen Ländern Afrikas erlebt haben und wie nahe uns die Menschen gekommen sind. Und dass mein sechsjähriger Sohn nicht mehr nach Europa zurück kehren wollte, weil er meinte, Kinder wie da gäbe es in Europa nicht.«