WAS SIE SCHON IMMER ÜBER GELD WISSEN WOLLTEN.









Vom Milliardengrab Hypo Alpe Adria
Der Vorhang im letzten Akt der Tragödie namens Hypo Alpe Adria ist gefallen. Das nachgebesserte Angebot, mit dem die Gläubiger geködert wurden, wird von diesen angenommen. Ausgestanden ist die Sache damit nicht. Vorfinanziert wird der Anleihenrückkauf vom Land Kärnten und vom Bund. Der potenzielle (und wahrscheinliche) Schaden beläuft sich schon jetzt auf gut 8,4 Milliarden Euro. Da die Heta-Verwertung mit Sicherheit weniger abwerfen wird als die Zahlung an die Gläubiger, steigen die Entsorgungskosten auf einen elfstelligen Betrag. Der Steuerzahler wird also noch einiges nachschießen müssen ...
Gemeinsames Aufdecken als Akt der Hygiene
Die Wanderinstallation AUFDECKEN (www.aufdecken.info) machte vom 6.-7. November in Oberschützen Station. Über 100 Holztafeln konnten im Haus der Volkskultur "aufgedeckt" werden und offenbarten eine Fülle von Fakten, Meinungen und Zahlen zum Fall Hypo Alpe Adria. Hintergrundwissen und pointierte Kommentare lieferten NRAbg. Werner Kogler (Die Grünen) und Filmemacherin Johanna Tschautscher. Das gemeinsame "Aufdecken" konfrontierte ein aufmerksames Publikum mit intensiven Einblicken in den Zustand der österreichischen Politik, in ihre Kontrollmechanismen, ihre Justiz und ihre Banken. Der Zustand der Bevölkerung schwankt angesichts dieser gigantischen Vernichtung von Steuergeld zwischen Resignation und Wut, Moralverlust und Aufbegehren, noch zusätzlich befeuert von einer populistischen Politik, die sich ihrer Vergangenheit nicht stellt.
Too Big to Jail
Nach der Finanzkrise 2008 wurde der englische Begriff „Too Big To Fail“ auch im deutschen Sprachraum herumgereicht. Er sollte zum Ausdruck bringen, dass bestimmte Banken wegen ihrer Größe gerettet werden müssen, um das marode Finanzsystem an sich am Leben zu erhalten. Doch „Too Big To Fail“ ist auch gleichbedeutend mit „Too Big To Jail“, sprich die Protagonisten im Finanzcasino sind zu mächtig als dass man sie hinter Gitter bringen könnte. In jahrelanger Recherche deckte Filmemacherin Johanna Tschautscher die Logik auf, der Herrschaft, Vermögen und Kapital folgen: „Ökonomie und Finanzwesen sind zur dominanten Ordnungsstruktur geworden. Das viel grundlegendere Interesse der Menschen miteinander auszukommen wird von einem Machtschema korrumpiert, das einfach nicht mehr sterben möchte.“
Statement der Regisseurin: www.johanna-tschautscher.eu/filme/too-big-to-tell/regiestatement-too-big-to-tell
Ihr viel beachteter Film "Too Big To Tell", der im Anschluss an die Ausstellung in Oberschützen zu sehen war, steht allen Interessierten auch online zur Verfügung.
Am Ende wussten wir SEHR viel
"Öffentliche Skandale wie die Causa Hypo Alpe Adria bringen die öffentliche Auseinandersetzung in Bedrängnis, das Vertrauen in demokratische Institutionen und das Bewusstsein für ihre Bedeutung in der Bevölkerung schrumpft rapide", zogen Grünenabgeordneter Wolfgang Spitzmüller und Veranstalterin Dagmar Tutschek (Grüne Bildungswerkstatt) Resümee: "Dem müssen wir uns pointiert und mit ganzer Kraft entgegenstellen – mit der klaren Überzeugung, dass alles auch ganz anders sein könnte, wenn wir nur wollen!"
Too Big To Tell online sehen:
www.youtube.com/watch?v=SSUIYIsC_EI