AUSSTELLUNG: "GEMEINSCHAFTSRAUM".
Konzept & Gestaltung: Michael Schmid.
Preview am 25.10. im Haus der Volkskultur, Oberschützen.
Grüne Bildungswerkstatt in Kooperation mit Michael Schmid und Welthaus Graz.
Hinweis: Die ausgestellten Fotos können auch käuflich erworben und mit nach Hause genommen werden !
DAS PROJEKT.
Vorweg.
In der öffentlichen Wahrnehmung und der veröffentlichten Meinung wird von den Angehörigen der Volksgruppe der Roma hierzulande selten ein positives Bild gezeichnet (vgl. Antiziganismusbericht des Romano Centro, Dezember 2013).
Die Vorurteile sitzen tief. Manche davon sind historisch bedingt, meist unbegründet, oder letztlich das fatale Resultat einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung. Doch Sichtweisen können hinterfragt werden. Dies wiederum kann zu einer Änderung der Verhältnisse führen.
Zerrbilder.
Aus der österreichischen Perspektive werden Roma häufig als schlecht gekleidete Landstreicher und Landstreicherinnen wahrgenommen, die sich mangels Eifer und Bildung dem Betteln widmen. Zerrbildern ist meist zu eigen, dass sie den Blick auf das Wesentliche und die wahren Hintergründe deutlich erschweren.
Bildwechsel.
Bilder von Menschen sind keine Zufallsprodukte. Sie entstehen aus dem, was die Darstellenden zeigen können und wollen, aus dem, was Photograph oder Photographin sehen können und wollen und aus dem, was die Betrachtenden wahrnehmen. Immer gibt es Filter, immer gibt es Einflüsse durch Gelerntes, schon Gesehenes. Dieselben Menschen können in unterschiedlichen Inszenierungen völlig anders aussehen und wirken. Im Projekt Gemeinschaftsraum wird genau dieser Bildwechsel vorgenommen. Die Inszenierung bestimmt das Bild und damit auch wieder die Rezeption.
Gemeinschaftsraum.
In mehreren Kleinzyklen werden junge Frauen aus Romaprojekt Detva des Welthauses Graz im Zentrum von Banska Bystrica in unterschiedlichen Inszenierungen gezeigt. Im Mittelpunkt dieser Inszenierungen steht immer die selbstverständliche Nutzung, Inbesitznahme des öffentlichen Raums durch die Romafrauen. Das was für die Mehrheitsbevölkerung völlig normal erscheint, die Präsenz im öffentlichen Raum, im Gemeinschaftsraum, wird von ebendieser Mehrheitsbevölkerung den Roma häufig nur ungern zugestanden.
Wichtige Rollen spielen in den Inszenierungen Kleidung und Darstellung. Die Bildserien entstehen aus der Zusammenarbeit zwischen Photograph und den darstellenden Frauen auf Basis klarer Teilkonzepte. Es gilt die Vorgaben kooperativ umzusetzen. Ziel ist es, Sichtweisen zu verändern, die Betrachtenden über die neuen Bilder und Inszenierungen zum Hinterfragen der tradierten Vorstellungen zu bringen. Jüngere Frauen werden als Darstellende gewählt, weil sich mit ihnen Bildfolgen, die dominante Stereotype in den Hintergrund drängen, besser entwickeln lassen.
(c) Michael Schmid, www.schmid-photography.com
Termin: Sa. 25.10.
Ort: Oberschützen, Haus der Volkskultur, Hauptstraße 25
Zeit: 18:00